Hausärztliche Gemeinschaftspraxis Aufderhöhe | Diabetes mellitus

Wir behandeln alle Arten des Diabetes mellitus


Diabetes mellitus Typ 1

Erkrankung

Der Diabetes mellitus Typ 1 ist eine autoimmune Erkrankung, bei der Autoantikörper gegen Insulin und Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet werden. Dadurch werden die Insulinproduzierende Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört und es entsteht ein Insulinmangel im Organismus.

Die Ursache für diese Erkrankung ist noch nicht vollumfänglich geklärt. Es zeigt sich aber ein Anstieg der Häufigkeit in hochentwickelten Industrienationen.



Diagnostik

Zunächst wird anhand der Symptomatik, Höhe der Blutglukose und des HbA1c ein Diabetes mellitus festgestellt.
Die Diagnose eines Diabetes mellitus Typ 1 wird mittels einer Blutuntersuchung in der nach den spezifischen Antikörpern gesucht und die Restfunktion der Bauchspeicheldrüse in Bezug auf die Insulinausschüttung überprüft wird, gestellt.



Therapie

Die Therapie besteht immer in einer Insulintherapie, da das fehlende Insulin des Körpers ersetzt werden muss. Das Insulin wird hierfür ins Unterhautfettgewebe gespritzt. Zudem ist eine regelmäßige Kontrolle (mehrfach am Tag) des Blutzuckers notwendig.

Der Körper hat einen Grundbedarf an Insulin, welcher mit Langwirksamen Insulinen abgedeckt wird. Zudem benötigt der Körper Insulin, um den Blutzucker nach Mahlzeiten wieder zu senken. Diese Funktion, welche die Bauchspeicheldrüse übernimmt, wird versucht mit einer intensivierten Insulintherapie nachzuahmen.



Unsere Leistungen

  • Abklärung auf das Vorliegen eines Diabetes mellitus Typ 1
  • Gruppen- und Einzelschulungen
  • Erarbeitung eines individuellen Therapieplanes
  • Beantragung und Schulung für automatisierte Blutzuckermesssysteme (CGM)
  • Insulinpumpentherapie
  • Behandlung der Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus
  • Spezialisierte Wundbehandlung bei einem diabetologischen Fußsyndrom
  • Begleitung in der Schwangerschaft



Diabetes mellitus Typ 2

Erkrankung

Der Diabetes mellitus Typ 2 ist der weltweit häufigste Diabetes mellitus Typ. Man schätzt, dass in Deutschland ca. 7,2 % der erwachsenen Bevölkerung im Alter von 18 bis 79 an einem Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sind. Dies entspricht 4,6 Millionen Betroffenen und etwa 90% aller Diabetes Typen.
Ursachen hierfür sind unter anderem eine Insulinresistenz (Insulin ist zwar vorhanden, wirkt aber nicht mehr so gut) und einer genetischen Veranlagung. Ursachen für die Insulinresistenz sind häufig Übergewicht und Bewegungsmangel.



Diagnostik

Die Diagnose wird mittels Laboruntersuchungen (nüchtern Blutglukose, HbA1c etc.) oder mit einem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) gestellt, der täglich in unserer Praxis durchgeführt werden kann.



Therapie

In einigen Fällen ist es am Anfang der Erkrankung möglich, eine ausreichende Senkung der Blutzuckerspiegel durch Änderung von Lebensgewohnheiten zu erzielen. Hierzu gehören Gewichtsreduktion, mehr Bewegung und die Umstellung von Ernährungsgewohnheiten.
Um Sie hierbei zu Unterstützen bietet unsere Praxis Gruppen- und Einzelschulungen an. Diese richten sich sowohl an Patienten mit und ohne Insulintherapie.
Im Verlauf der Erkrankung ist es meistens notwendig, eine Medikamententherapie zu beginnen. Hierfür stehen mehrere Wirkstoffgruppen zur Verfügung, die auch miteinander kombiniert werden können. Die meisten Medikamente stehen in Form von Tabletten (OAD) zur Verfügung, andere werden wie die GLP-1-Analoga oder die Insuline in das Unterhautfettgewebe gespritzt. Die Auswahl der Wirkstoffe erfolgt individuell nach Begleiterkrankungen, dem Stadium der Diabeteserkrankung, dem Alter und dem Wunsch des Patienten.



Unsere Leistungen

Gerade die Insulintherapie bedarf eines hohen Schulungsaufwandes, damit Sie die Therapie eigenverantwortlich und sicher durchführen können.
Unsere Leistungen zur Diagnostik, Schulung und Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 sind:

  • Oraler Glukosetoleranztest (75g oGTT)
  • Abklärung auf die unterschiedlichen Diabetes mellitus Typen
  • Gruppen- und Einzelschulungen für Patienten mit und ohne Insulintherapie
  • Erarbeitung eines individuellen Therapieplanes
  • Beantragung und Schulung für automatisierte Blutzuckermesssysteme (CGM), nur für Patienten mit einer intensivierten Insulintherapie
  • Insulinpumpentherapie
  • Behandlung der Folgeerkrankungen der Diabetes mellitus Erkrankung
  • Spezialisierte Wundbehandlung bei einem diabetologischen Fußsyndrom
  • Begleitung in der Schwangerschaft



Diabetes mellitus Typ 3 / MODY

Erkrankung

Unter dem Begriff Diabetes mellitus Typ 3 werden verschieden Ursachen für einen Diabetes mellitus zusammengefasst. Hierzu gehören genetische Defekte, die zum Beispiel zu einem so genannten MODY (Maturity onset diabetes of the young) führen, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis, Pankreastumore, Zustand nach Pankreasentfernung etc.), durch Medikamente ausgelösten Diabetes mellitus oder andere Ursachen.



Diagnostik

Je nach Art der Erkrankung und Symptomatik wird die Diagnose mittels Laboruntersuchungen (z. B. nüchtern Blutglukose, HbA1c etc.) oder mit einem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) gestellt, der täglich in unserer Praxis durchgeführt werden kann.



Therapie

Die Therapie richtet sich nach Art der Erkrankung und kann rein diätisch, medikamentös oder mit Insulin durchgeführt werden. Die Therapie wird individuell festgelegt.



Unsere Leistungen

Unsere Leistungen zur Diagnostik, Schulung und Therapie des Diabetes mellitus Typ 3 sind:

  • Oraler Glukosetoleranztest (75g oGTT)
  • Abklärung auf die unterschiedlichen Diabetes mellitus Typen
  • Initiierung einer genetischen Untersuchung
  • Gruppen- und Einzelschulungen für Patienten mit und ohne Insulintherapie
  • Erarbeitung eines individuellen Therapieplanes
  • Beantragung und Schulung für automatisierte Blutzuckermesssysteme (CGM), nur für Patienten mit einer intensivierten Insulintherapie
  • Insulinpumpentherapie
  • Behandlung der Folgeerkrankungen der Diabetes mellitus Erkrankung
  • Spezialisierte Wundbehandlung bei einem diabetologischen Fußsyndrom
  • Begleitung in der Schwangerschaft



Diabetes mellitus Typ 4
(Gestationsdiabetes)

Diagnostik

Als Routineuntersuchung wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein Glucose Challenge Test mit 50g Glukose in den gynäkologischen Praxen durchgeführt.
Sollte der Blutglukosewert nach einer Stunde >135mg/dl liegen, wird empfohlen, möglichst zeitnah einen oralen Glukosetoleranztest mit 75g Glukose durchzuführen.

Wie wird der orale Glukosetoleranztest durchgeführt?
Gerne können Sie hierfür einen Termin bei uns in der Praxis vereinbaren.
In den Tagen vor dem Test essen und trinken Sie bitte wie gewohnt. Sollten Sie akut krank sein (z.B. erkältet), wird der Test um ein paar Tage verschoben.
Zu dem Termin kommen Sie bitte morgens nüchtern (bis spätestens 9:00 Uhr) zu uns in die Praxis. Nehmen Sie am Abend vor dem Test bitte ab 22:00 Uhr keine Mahlzeit oder kalorienhaltige Getränke zu sich. Medikamente sollten erst nach dem Test eingenommen werden. Wasser hingegen könne Sie trinken.
Während des Tests (2 Stunden) ist es notwendig, dass Sie sich in der Praxis aufhalten und möglichst wenig bewegen, um falsch niedrige Werte zu vermeiden. Zudem darf während des Tests nichts weiter gegessen werden.
Vor dem Test wird eine Blutentnahme aus einer Vene vorgenommen, anschließend bekommen Sie die Lösung bestehend aus 75g Glukose in 300ml Wasser zu trinken. Diese sollte schluckweise innerhalb von 3-5 Minuten getrunken werden. Nach einer und zwei Stunden werden weitere Blutentnahmen aus einer Vene vorgenommen.
Die Blutproben werden in ein Labor versandt, daher ist ein weiterer Termin zur Besprechung der Ergebnisse notwendig.
Die Zielwerte für diesen Test liegen bei:

Nüchtern, vor dem Test ≤ 92mg/dl
Nach 1 Stunde ≤ 180mg/dl
Nach 2 Stunden ≤ 153 mg/dl

Sollte ein Wert über dem Zielbereich liegen, wird die Diagnose Gestationsdiabetes gestellt. Wir bieten in der Praxis Ihnen eine therapeutische Begleitung bezüglich des Diabetes an.



Therapie

Die Therapie wird individuell je nach Höhe des Blutzuckers und der Größe des Kindes festgelegt. Meist reicht eine diätetische Therapie unter regelmäßiger Kontrolle des Blutzuckers aus. Sollte dies nicht ausreichen, wird eine Insulintherapie notwendig.



Unsere Leistungen

Unser Anliegen ist, dass Sie die Zeit der Schwangerschaft genießen können. Es ist uns wichtig, Sie gut zu betreuen und Ihnen Ängste und Unsicherheiten zum Thema Schwangerschaftsdiabetes zu nehmen. Ihre persönlichen Bedürfnisse und das Wohl Ihres Kindes stehen an erster Stelle.
Sie bekommen bei uns in der Praxis eine Schulung zur Blutzucker-Selbstkontrolle und ein Tagebuch zum Eintragen der Werte und Mahlzeiten. Gemeinsam mit Ihnen besprechen wir dann die gemessenen Werte im Zusammenhang mit Ihren Mahlzeiten und überlegen zusammen, wie man erhöhten Blutzuckerwerten entgegenwirken kann.
Die Hauptthemen in den Beratungsgesprächen sind Ernährung und Essgewohnheiten sowie körperliche Bewegung. Falls die Blutzuckerwerte trotz der umgesetzten Maßnahmen erhöht bleiben, kann eine Insulintherapie notwendig werden.
Uns ist es wichtig, Ihre Bedenken und Sorgen ernst zu nehmen. Wie beraten Sie gerne umfassend bevor eine Insulintherapie eingeleitet wird.
Regelmäßige Kontrollen in der Praxis, telefonisch oder per Videosprechstunde, werden bis zur Entbindung empfohlen. Die Grundlage unserer Beratungen beruhen auf dem neuesten Stand der Kenntnisse und Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)



Nachsorge

In den meisten Fällen normalisieren sich Ihre Blutzuckerwerte nach der Entbindung. Um eine
gestörte Glukosetoleranz oder einen Diabetes mellitus bei Ihnen auszuschließen, wird empfohlen
den 75g Glukosetoleranztest nach der Schwangerscha0 zu wiederholen. In der Regel sollte der Test
9-12 Wochen nach der Entbindung durchgeführt werden.
Wenn Sie den Test bei uns vornehmen lassen möchten, können Sie gerne einen Termin hierfür
vereinbaren.




Folgeerkrankungen

Diabetisches Fußsyndrom

Das diabetische Fußsyndrom bezeichnet alle krankhaften Veränderungen am Fuß eines an Diabetes Erkrankten Patienten. Hierzu zählen abnorme Hornhautschwielen Verletzungen mit und ohne Substanzdefekt der Haut und Unterhautgewebe und Nekrosen (Untergang von Gewebe). Ursache der Verletzungen ist eine wiederholte Traumatisierung bei eingeschränktem Druck- und Schmerzempfinden im Rahmen einer diabetischen Polyneuropathie. Ferner führen auch Fußdeformitäten, aufgrund veränderter Druckverhältnisse und Scherkräfte zu den Verletzungen. In Deutschland liegen bei mehr als 50% der Fälle zudem eine relevante arterielle Verschlusskrankheit vor. Die klassischen Symptome (Schaufensterkrankheit oder Ruheschmerz) werden aber häufig die eine ebenfalls bestehende Polyneuropathie verdeckt. Das diabetische Fußsyndrom ist eine häufige Ursache für Amputationen. Eine Großzahl aller Amputationen (65-70%) werden auch heute noch bei Patienten mit einem Diabetes mellitus durchgeführt.
Um diesen Verletzungen vorzubeugen sind regelmäßige Untersuchungen der Füße notwendig. Wenn doch eine Verletzung aufgetreten ist, muss eine konsequente Therapie durchgeführt werden.

Therapie des diabetischen Fußsyndroms:

  • Stoffwechseloptimierung und Behandlung internistischer Grunderkrankungen
  • Infektionskontrolle
  • Debridement avitaler Gewebeanteile
  • Effektive Druckentlastung
  • Stadiengerechte lokale Wundbehandlung
  • Therapie von Gefäßerkrankungen
  • Fußchirurgische Korrektur von Deformitäten und/oder Fehlstellungen
  • Patientenschulung


Diabetische Retinopathie

Die diabetische Retinopathie ist eine durch chronisch erhöhte Blutzuckerspiegel Schädigung der Netzhaut des Auges. Hierbei werden die kleinen Gefäße der Netzhaut (Mikroangiopathie) dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen.
Bei einer Dauer des mellitus von über 20 Jahre leiden ca. 90 % der Patienten an einer diabetischen Retinopathie. Sie gilt in Europa und Nordamerika als die häufigste Erblindungsursache im Alter zwischen 20 und 65 Jahren.
Durch eine optimale Therapie kann eine Erblindung oder eine deutliche Einschränkung des Sehvermögens in den meisten Fällen vermieden werden.



Diabetische Nephropathie

Als diabetische Nephropathie wird eine Schädigung der Nierenfunktion durch chronisch erhöhte Blutzuckerspiegel bezeichnet. Durch die meistens jahrelang erhöhten Blutzuckerspiegel im Blut wird das Nierenkörperchen (Glomerulum) irreversibel geschädigt, so dass es zu einem Funktionsverlust kommt. Hierdurch steigen die Nierenwerte im Blut im Laufe der Erkrankung an. Bei schweren Verlaufsformen kann am Ende der Erkrankung die Dialysepflichtigkeit (Notwendigkeit zur Blutwäsche) stehen.
Um dies zu vermeiden ist eine dauerhaft gute Einstellung der Blutzuckerspiegel wichtig. Auch müssen ein erhöhter Blutdruck und erhöhte Blutfette mitbehandelt werden. Zudem kann ein konsequenter Nikotinverzicht das Fortschreiten der Nierenerkrankung verhindern.